Anwendungsgebiet von Pflasterdecken und Plattenbelägen reichen im Wege- und Straßenbau von wenig belasteten Bereichen für Fußgänger und Radfahrer bis hin zu hoch belasteten Bereichen mit Schwerlastverkehr.
![](/fileadmin/betonstein-de_redesign/media/Technik/Content-Bilder/Beispielfoto-0.jpg)
Kreisverkehr aus Betonpflastersteinen mit Busverkehr
Bei der Entscheidung für eine Pflasterbauweise dürfen nicht nur gestalterische Gründe maßgebend sein. Daneben sind im Hinblick auf Sicherheit und Nutzungskomfort bei deren Planung, Ausführungen und Erhaltung auch zahlreiche technische Faktoren zu berücksichtigen.
Pflasterdecken und Plattenbeläge müssen unter Berücksichtigung der zu erwartenden Belastungen und des vorgesehenen Nutzungszeitraums folgende Eigenschaften erfüllen:
- Verformungsbeständigkeit (Standfestigkeit),
- Tragfähigkeit,
- Frostsicherheit,
- Ebenheit und
- Griffigkeit (Rutschwiderstand)
Im Rahmen der Planung sind daher zunächst die Anforderungen, die sich aus der zu erwartenden Beanspruchung, den örtlichen Gegebenheiten in Bezug auf Frostsicherheit und Tragfähigkeit sowie der vorgesehenen Nutzungsdauer ergeben, zu definieren. Diese bilden die Grundlage für die Dimensionierung des Oberbaus nach den Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO), um aus der Verkehrsbelastung entstehende Druck-, Scher- und Schubkräfte verformungssicher aufnehmen und in die darunterliegenden Schichten ableiten zu können.
Eine fachgerechte Planung und Ausführung umfasst den gesamten Schichtaufbau, vom Untergrund über den eventuellen Unterbau bis hin zum gesamten Oberbau aus Trag-, Bettungs- und verfugter Belagsschicht, unter Einhaltung der geltenden Baugrundsätze sowie der Anforderungen an Bauprodukte und Prüfungen bei deren Einbau bzw. an die fertig gestellte Verkehrsfläche, die den jeweils einschlägigen Normen und Regelwerke zu entnehmen sind.
Eine dauerhafte Verkehrsfläche in Elementbauweise benötigt zudem eine stabile Randeinfassung sowie eine funktionierende Oberflächenentwässerung.
- Die Randeinfassung, zum Beispiel aus Bord- oder Einfassungssteine aus Beton, hat die Aufgabe, die Pflasterdecke bzw. den Plattenbelag seitlich einzuspannen, um ein Verschieben der Deckschicht zu vermeiden.
- Die Oberflächenentwässerung zielt darauf ab, das Eindringen von Oberflächenwasser über die Fugen in die darunter liegenden Schichten zu minimieren, damit es keine Schäden innerhalb des Schichtaufbaus verursachen kann. Sie umfasst neben einem möglichst dichten Fugenschluss eine ausreichende resultierende Neigung der Deckschicht in Verbindung mit einer gezielten Ableitung, in der Regel über Entwässerungsrinnen oder -mulden, z. B. aus Muldensteinen, Rinnenplatten oder Pflastersteinen.
![](/fileadmin/_processed_/8/7/csm_Abb-0-Entw%C3%A4sserungsmulde_0d0991b677.jpg)
Entwässerungsmulde aus gebunden verfugten Pflastersteinen auf Betonfundament
Anforderungen an Planung und Ausführung von Randeinfassungen und Entwässerungsrinnen/-mulden im Straßen- und Wegebau sind insbesondere in den nachfolgend aufgeführten Technischen Regelwerken enthalten:
- FGSV: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Herstellung von Verkehrsflächen mit Pflasterdecken, Plattenbelägen sowie von Einfassungen (ZTV Pflaster-StB)
- FGSV-Merkblatt für Randeinfassungen und Entwässerungsrinnen (M RR)
Weitere Informationen zu Randeinfassungen und Entwässerungsrinnen/-mulden mit Betonelementen inklusive der wesentlichen Anforderungen aus den einschlägigen Regelwerken enthalten die folgenden kostenlosen SLG-Publikationen: