Pflastersteine aus Beton wurden schon immer dem Anspruch nachhaltig zu sein gerecht. Die aus Betonpflastersteinen hergestellten Flächenbeläge erfüllen hohe gestalterische und technische Ansprüche über eine sehr lange Lebensdauer hinweg – und dies bei einer enorm hohen Anwendungsvielfalt.
Heute gehen die Anstrengungen der Betonsteinindustrie in Sachen Nachhaltigkeit noch viel weiter. So setzt die Betonsteinindustrie zum Beispiel auf den vermehrten Einsatz von Sekundärrohstoff in Form von aufbereitetem Betonbruch. Betonbruch besteht aus reinen Betonabfällen, die keine weiteren Bauabfälle enthalten und somit nur aus den natürlichen Stoffen bestehen, die auch in den ursprünglichen Betonprodukten genutzt wurden.
Bereits in den 1990er Jahren wurden Betonwaren für die Flächenbefestigung unter Zugabe von aufbereitetem Betonbruch erfolgreich hergestellt und vertrieben. Heute verfügt die überwiegende Anzahl der Betonwerke über geschlossene Stoffkreisläufe, so dass im Zuge der Qualitätskontrolle aussortierte Betonprodukte und Fehlchargen zu Recyclingsplitt verarbeitet und dem Produktionsprozess direkt wieder zugeführt werden.
Der schonende Umgang mit unseren natürlichen Rohstoffen ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zur Zukunftssicherung nachfolgender Generationen.
Die deutsche Betonsteinindustrie hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Palette mit Betonprodukten unter Verwendung von Recyclingsplitt und damit den Anteil dieses Sekundärrohstoffs am Gesamtrohstoffbedarf deutlich zu erhöhen. Somit kann der Bedarf an Primärrohstoffen, wie Splitt und Kies, die zur Herstellung von Betonpflastersteinen und anderen Betonwaren benötigt werden, erheblich verringert werden.
Der hochwertige Recyclingsplitt wird aus aussortierten (sogenannter Ausschuss), ausgedienten und zurückgenommenen Betonwaren gewonnen. Diese werden durch Brechen zerkleinert und durch Siebung und Fraktionierung zu einer geeigneten Körnung zusammengesetzt. Dieser wiedergewonnene Ausgangsstoff ist einer natürlichen Gesteinskörnung praktisch gleichwertig, denn er besteht nur aus den natürlichen Bestandteilen, aus denen die ursprünglichen Betonwaren hergestellt wurden. Das heißt im Wesentlichen aus Kies, Sand, natürlichem gebrochenem Felsgestein (Splitt) und Zement.
In Deutschland werden bereits fast 100 Prozent aller ausgedienter Betonwaren, wie zum Beispiel Pflastersteine und Gehwegplatten, einer Verwertung zugeführt. Bei der Rücknahme bzw. dem Zurückholen derartiger Produkte zwecks Verarbeitung im Betonwerk ist jedoch noch deutlich „Luft nach oben“.
Zusammen mit anderen ausgedienten Baustoffen, wie Ziegel- und Kalksandsteinen, verschwinden noch zu große Mengen dieses aus Umweltgesichtspunkten unbedenklichen und technisch höchst geeigneten Stoffs als RC-Material im Straßenunterbau. Dies ist zwar eine ökologisch, technisch und wirtschaftlich sinnvolle Verwendung von RC-Gesteinskörnungen aus Betonbruch, jedoch wäre eine höherwertige Verwertungsmöglichkeit für dieses Material als Ausgangsstoff für vorgefertigte Betonprodukte gegeben. Aus Sicht der Betonsteinindustrie ist es daher notwendig, den Stoffkreislauf so zu steuern und zu verlagern, dass ausgediente Betonwaren als solche oder zu Gesteinskörnungen aufbereitet wieder als Rohstoff in den Betonwerken landen.
Um den Stoffkreislauf zu steuern und zu verlagern bedarf es jedoch unter anderem gesetzlicher Regelungen und einer vergaberechtlichen Akzeptanz. Diese sollten den Einsatz von RC-Material, also Material, das aus gebrauchten Stoffen gewonnen und aufbereitet wird, fördern und Anreize dafür schaffen einen internen Stoffkreislauf zu integrieren. Ebenso bedarf es einer deutlichen Vereinfachung bei der Genehmigung von Aufbereitungsanlagen.
Durch Recyclingsplitt können erhebliche Mengen natürlicher Rohstoffe eingespart werden. Somit stellt er eine ökologisch wertvolle Alternative zur Verarbeitung natürlicher Rohstoffe dar. Diese Alternative ist im Hinblick auf die Reduzierung schädlicher Umweltwirkungen umso wirkungsvoller, je kürzer zum Beispiel die Transportwege für RC-Materialien sind.
Heute besteht ein moderner Recycling-Betonpflasterstein aus rund 30 bis 40 Prozent Recyclingsplitt, es konnten aber auch vereinzelt schon RC-Anteile von bis zu 70 Prozent realisiert werden. Die Zugabemenge variiert hierbei von Hersteller zu Hersteller und von Produkt zu Produkt.
Die technische Qualität von Recycling-Betonpflastersteinen bietet den gewohnt hohen Standard genormter Betonpflastersteine. Optisch unterscheidet sich das Produkt nicht von den herkömmlichen Pflastersteinen. Die Kollektionen der Betonsteinhersteller sind mittlerweile sehr vielfältig, so dass Recycling-Betonpflastersteine mit harmonischen Farb- und Materialkombinationen sowie mit besonderen Oberflächenstrukturen angeboten werden. Für jeden Bedarf und Anwendungsbereich – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich – steht das geeignete Produkt zur Verfügung.
Betonverband
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