03.12.2019
Stockstadt am Rhein, 26. November 2019. Der SLG-Vorsitzende, Dipl.-Kfm. Florian Klostermann, begrüßte zur 5. SLG-Fachtagung Betonpflasterbauweisen rund 110 Teilnehmer im erst 2018 eröffneten COREUM – Die Baumaschinenwelt.
Seit 2015 richtet der Betonverband SLG seine Fachtagung zu aktuellen Entwicklungen und Aspekten von Betonpflasterbauweisen für Verkehrsflächenbefestigungen aus. Wohingegen die Teilnahme in den ersten Jahren nur Vertretern von Mitgliedsunternehmen vorbehalten war, wurde die Veranstaltung bereits 2018 auch für externe Teilnehmer – insbesondere aus den Bereichen Sachverständigenwesen, Landschaftsarchitektur, Garten- und Landschaftsbau sowie öffentliche Verwaltung – geöffnet.
In den Vorträgen der diesjährigen Veranstaltung wurde eine Vielfalt unterschiedlicher Entwicklungen und Aspekte der Betonpflasterbauweise beleuchtet. Diese reichte von Einflussfaktoren auf den Verschiebewiderstand über funktionsfähige Bewegungsfugen sowie eine geeignete Unterlage bis hin zu Schadensvermeidung bei überdachten Pflasterdecken und Plattenbelägen. Darüber hinaus wurde ein Ausblick auf die Inhalte der vor Veröffentlichung stehenden SLG-Merkblätter gegeben.
Bauingenieur Oliver Mann, Laborleiter und Sachverständiger für Betonfertigteile und Betonwaren bei der MPVA Neuwied, eröffnete die Vortragsreihe mit dem Thema „Einflüsse auf den Verschiebewiderstand von Pflastersteinen und Platten in der ungebundenen Bauweise“. Hierzu erläuterte er die Ergebnisse der an seinem Institut durchgeführten Versuche, wonach neben der Art des Bettungsmaterials insbesondere auch die Steindicke, der Verband und die unterseitige Ausbildung der Pflastersteine einen zum Teil deutlichen Einfluss auf den Verschiebewiderstand aufweisen. Zum Schluss ging er auf die Bedeutung einer fachgerechten Ausführung und einer regelmäßigen Wartung der Pflasterfläche ein, die den Verschiebewiderstand ebenfalls beeinflussen.
Daran knüpfte nahtlos Jörn Dahnke, ö.b.u.v. Sachverständiger für das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk und Technischer Leiter bei der Gesellschaft für technische Kunststoffe mbH mit seinem Vortrag „Betonplatten contra Keramische Fliesen“ an. Dabei ging er zunächst auf die Marktentwicklung beider Produktgruppen ab 2001 mit ihren baustoffspezifischen Vor- und Nachteilen ein und verwies auf die gestiegenen Kundenerwartungen. Anschließend erläuterte er die verschiedenen Bauweisen mit keramischen Fliesen nach der in Überarbeitung befindlichen ZTV-Wegebau und hob deren regelmäßig auftretenden Probleme bei der Ausführung hervor, bevor er zum Schluss seine Gedankenansätze pro Betonwerkstein vorstellte.
Nach der ersten Kaffeepause referierte Dipl.-Ing. (FH) Siegfried Jakob, Geschäftsführer der INNOPLEX GmbH, über die Bedeutung von Bewegungsfugen in gebundenen Bauteilen, wie Borden und Rinnen. Dabei erläuterte er zunächst die Notwendigkeit von Bewegungsfugen zum Ausgleich thermischer Spannungen in der Konstruktion und ging im Anschluss auf die materialbedingten Anforderungen und Eigenschaften von üblichen Dehnscheiben ein. Anschließend stellte er die technischen und praktischen Vorzüge eines neu entwickelten Kunststoffmaterials zum Einbau als Bewegungsfuge vor.
Nach der Mittagspause referierte Dr.-Ing. Mike Wolf, Laborleiter im Institut für Städtebauwesen und Straßenbau an der TU Dresden, zum Thema „Pflasterbauweisen – die Unterlage wird meist unterschätzt“. In seinem Vortrag stellte er die verschiedenen Anforderungen aus dem Regelwerk heraus und hob dabei die derzeitigen Unterschiede bei den Tragfähigkeitsanforderungen nach RStO und ZTV SoB-StB hervor. Im weiteren Verlauf erläuterte er den zielführenden Umgang mit den Regelwerken, um zu einer möglichst optimalen Unterlage für die Pflasterdecke zu gelangen.
Zum Abschluss der Tagung stellte der Betonverband SLG zwei seiner in Arbeit befindlichen technischen Publikationen näher vor. Dipl.-Ing. (FH) Michael Fuchs, SLG-Fachreferent, ging in seinem Vortrag auf die wesentlichen Inhalte des SLG-Merkblatts „Treppen und Stufenanlagen aus Betonbauteilen im Außenbereich“ ein. Aufbauend auf die Motivation für die Erarbeitung eines verbandseigenen Merkblatts hob er inhaltliche Schwerpunkte und Besonderheiten hervor, wie beispielsweise die geplante Übersicht von Empfehlungen zum Rutschwiderstand von Betonstufen mit gebräuchlichen Oberflächenbearbeitungsarten. SLG-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dietmar Ulonska berichtete über das in finaler Bearbeitung befindliche SLG-Merkblatt „Plattenbeläge aus Beton für befahrbare Verkehrsflächen“ und ging dabei insbesondere auf Aspekte, wie Dimensionierung, Beschaffenheit von Passplatten und die zunehmende Anwendung so genannter Riegelformate, ein.
In seinem Schlusswort bedankte sich Moderator Florian Klostermann bei den Referenten für ihre sehr interessanten Beiträge sowie bei den Teilnehmern für die zahlreichen Fragen, die zu lebhaften Diskussionen führten. Die große Beliebtheit der SLG-Fachtagung ist auf die Ausgewogenheit aus Fachprogramm und der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen Bau-beteiligten zurückzuführen. Dabei erwies sich das COREUM als idealer Austragungsort mit hervor-ragendem Ambiente, an dem es an nichts fehlte. Insgesamt blickt der Betonverband SLG damit auf eine überaus erfolgreiche Veranstaltung zurück, an die es im kommenden Jahr im Rahmen der 6. Fachtagung Betonpflasterbauweisen anzuknüpfen gilt.
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