8. SLG-Fachtagung Betonpflasterbauweisen

Am 22. November 2022 führte der Betonverband Straße, Landschaft, Garten (SLG) in Zusammenarbeit mit dem InformationsZentrum Beton (IZB) die 8. Fachtagung „Betonpflasterbauweisen“ durch. Die Teilnehmenden erhielten unter anderem fachlich fundierte Informationen zu aktuellen technischen Themen. „Über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprechen für die von uns getroffene interessante und breit gefächerte Themenauswahl“, zeigte sich Dietmar Ulonska, Geschäftsführer Betonverband SLG, zufrieden über die Resonanz der Veranstaltung.

Im Anschluss an die Begrüßung durch den SLG-Vorsitzenden, Andreas Schlemmer, stellte Dietmar Ulonska anlässlich des 25-jährigen SLG-Jubiläums die Meilensteine des Verbandes vor.

Im ersten Fachvortrag ging er auf das Thema „Bettungsmaterial Splitt: Geliebt und gehasst – Im Eiertanz durch das Regelwerk“ ein und erläuterte neben den allgemeinen Vorbehalten gegenüber und Vorzügen von Splitten deren Aufnahme und Ausschluss aus den technischen Regelwerken der FGSV und der ATV DIN 18318 von 1979 bis heute.

„Rutschhemmung von Bodenbelägen: Neue Prüfnorm, viele Fragen“ lautete das Vortragsthema von Dr.-Ing. Christoph Wetzel, DGUV-Ansprechpartner für Fußböden, Rampen, Treppen, Fahrtreppen und Fahrsteige, Mannheim. Er stellte die neue DIN EN 16165 – Bestimmung der Rutschhemmung von Fußböden – Ermittlungsverfahren, Ausgabe 12/2021, vor, welche im Wesentlichen die bisherigen deutschen Prüfnormen zur Rutschhemmung beinhaltet und präzisiert.

In einem weiteren Vortrag befasste sich Dr.-Ing. Carsten Diekers von der H₂O Research GmbH in Münster, mit dem Thema „Versickerungsfähige Bauweisen: Regeln der Wasserwirtschaft und des Straßenbaus – ein Widerspruch?“. Hierzu erläuterte er die jeweiligen Ziele und Anforderungen der einschlägigen Regelwerke, die sich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung eher ergänzen als widersprechen.

Im Anschluss referierte Dipl.-Ing. (FH) Elke Hornoff, Lehrbeauftrage für Statik an der Hochschule Osnabrück, zum Thema „Statische Berechnungen von Hangbefestigungen mit Betonbauteilen“. Sie erläuterte auf Basis der baurechtlichen Anforderungen, ab wann eine statische Berechnung für eine Gewichtsstützwand notwendig ist und welche normativ geforderten Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau zum Nachweis der inneren und äußeren Standsicherheit notwendig sind.

Im Schlussvortrag von Dr.-Ing Mike Wolf, Prüfstelleleiter an der TU Dresden, ging es um aktuelle Fragestellungen zur Dimensionierung von Pflasterbefestigungen nach RStO. Er erläuterte zunächst den Umgang mit den darin enthaltenen Tabellen zur Dimensionierung des Schichtaufbaus. Im Anschluss wies er auf die scheinbaren Widersprüche zwischen einer ausreichenden Standfestigkeit und einer ausreichenden Wasserdurchlässigkeit der Tragschichten hin und ging dabei auf die Bedeutung der richtigen Gesteinskörnungen ein.

Die organisatorische Leitung und Moderation der Fachtagung wurde von Dr. Thomas Richter vom InformationsZentrum Beton übernommen, der die Teilnehmenden unterhaltsam durch das 4-stündige Programm führte.